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Sportpalast und Pallasseum

Auf dem Hintergelände dieses Blocks stand einst der Sportpalast, eine der größten und populärsten Veranstaltungshallen der Stadt. Hier wurden Boxkämpfe, Eishockeyspiele und Sechstagerennen ausgetragen, hier fanden Filmvorführungen, Konzerte, Bälle und Partei-versammlungen von links bis rechts statt. Joseph Goebbels hielt 1943 im Sportpalast seine berüchtigte Rede vom »Totalen Krieg«.

Bei der Eröffnung 1910 galt die von Hermann Dernburg entworfene Veranstaltungshalle als Arena der Superlative. Doch der erhoffte Publikumserfolg blieb zunächst aus, das Unternehmen schrieb Verluste. Seine Glanzzeit erlebte der Sportpalast nach dem Umbau durch Oscar Kaufmann ab Mitte der 1920er Jahre. Der Innenraum mit den zwei Rängen konnte jetzt bis zu 10.000 Menschen fassen, die moderne Kunsteisbahn war die größte Hallenbahn Europas.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude stark zerstört und ab 1951 in vereinfachter Form wieder aufgebaut. Nun wurde es vor allem als Kino und für Konzerte genutzt. Nach dem Tod des letzten Betreibers begann 1973 der Abriss des Sportpalasts. Heute steht hier das »Pallasseum«, ein 1975-77 errichteter Komplex mit über 500 Wohnungen.

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