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Hochbahnhof Bülowstraße

Der Bahnhof Bülowstraße liegt an der ältesten Strecke der Berliner Hoch- und Untergrundbahn. Als die Linie 1902 eröffnet wurde, war die Bülowstraße ein Prachtboulevard. Beim Bau der Hochbahn hatte die wohlhabende Bevölkerung ihren Einfluss geltend gemacht und eine repräsentative Gestaltung von Bahnhof und Viadukt gefordert.

Der Architekt Bruno Möhring, der 1897 einen entsprechenden Wett-bewerb gewonnen hatte, lieferte einen Entwurf im zeitgenössischen Jugendstil. Er kombinierte elegant geschwungene Eisenstützen mit massiven Sandsteinpfeilern. Sie tragen die Bahnsteighalle mit dem einstmals reich verzierten Kopfbau. Charakteristische Steinportale mit schmückenden Frauenköpfen gliedern das Viadukt. Die östliche Verlängerung des Bahnsteigs datiert von 1929. Sie ist im funktionalistischen Stil gehalten und stammt von Möhrings Sohn Rudolf.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der stark beschädigte Bahnhof in einfacherer Form wieder aufgebaut. Zwischen 1972 und 1993 war er infolge der Berliner Teilung stillgelegt und beherbergte unter anderem einen türkischen Basar. Seit 1988 ist der Bahnhof denkmalgeschützt.

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