In ihrer Wohnung im 1. Stock der Pallasstraße 12 gründete die Musikpädagogin und Frauenrechtlerin Maria Leo 1911 eine Schule für angehende Musiklehrerinnen. Dieses Seminar ermöglichte Frauen erstmals eine qualifizierte Berufsausbildung zur staatlich geprüften Musiklehrerin und ebnete ihnen den Weg in eine pensionsberechtigte staatliche Anstellung. Die musikwissenschaftlich, pädagogisch und psychologisch fundierte Ausbildung wurde zum Vorbild für alle führenden Musikseminare in Deutschland.
Die 1873 geborene Berlinerin Maria Leo wurde zur Mitstreiterin des Musikpädagogen und Kulturpolitikers Leo Kestenberg. Als Reformpädagogin setzte sie sich erfolgreich dafür ein, dass aus dem bis dahin üblichen Gesangunterricht der heutige Musikunterricht wurde.
In der NS-Zeit wurde Maria Leo wegen der jüdischen Abstammung ihres Vaters die Unterrichtserlaubnis entzogen, sie wurde aus der Reichsmusikkammer ausgeschlossen. Vor der drohenden Deportation nahm sie sich am 2. September 1942 das Leben.