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Hochbunker Pallasstraße

Bis heute erinnert der graue, nur im Rohbau fertig gestellte Hochbunker an die national­sozialistische Diktatur und den Zweiten Weltkrieg. Errichtet wurde er 1944/45 von sowjetischen Zwangs­arbeiterinnen und Zwangs­arbeitern. Sie waren in der benachbarten Augusta-Schule, heute Sophie-Scholl-Schule, unter­gebracht. Der Bunker an der Pallasstraße sollte die technischen Anlagen des nahe gelegenen Fern­melde­amts aufnehmen, doch dazu kam es nicht mehr.

Nach dem Krieg versuchten US-Soldaten mehrmals vergeblich den Bunker zu sprengen. Aus Rücksicht auf die umliegenden Bauten konnten keine ausreichend großen Sprengungen durch­geführt werden. In Zeiten des Kalten Krieges gab es immer wieder Diskussionen um den Betonklotz. Gegen vielfachen Widerstand wurde er auf Wunsch der westlichen Alliierten 1986-89 zum größten Zivil­schutz­bunker Berlins ausgebaut, mit vier Eingangs­schleusen und über 4.800 Plätzen.

2002 wurde am Bunker ein »Ort der Erinnerung« eingeweiht, der auf das Schicksal der Zwangs­arbeiter aufmerksam macht. Seitdem diente er wieder­holt als Schauplatz für Ausstellungen. 2010 wurde der Bunker schließlich entwidmet und 2011 unter Denkmal­schutz gestellt.

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